Sortenbestimmung in Odenheim geplant – 05.08.2013

Kennen Sie den Schönen von Berwangen, Prinz Albrecht von Preußen, oder den Brettacher?
Dass es sich dabei nicht um Personen des öffentlichen Lebens sondern um alte Apfelsorten handelt, ist den wenigsten Menschen bekannt. Auch auf der Streuobstwiese im Kammerloch in Odenheim sind unter den 300 vorhandenen Bäumen vermutlich zahlreiche interessante Apfel,- und Birnensorten zu finden.

Um ein genaues Bild über die vorhandenen Sorten zu bekommen, wird der Natur- und Heimatverein Östringen e.V. die Sorten der Streuobstwiese in Odenheim bestimmen lassen. Dafür konnte der Verein mit Herrn Eckhart Fritz, Pomologe der Sortenerhaltungszentrale des Kompetenzzentrums Obstbau-Bodensee, einen anerkannten Fachmann gewinnen. Herr Fritz wird die Bestimmung in diesem Herbst vornehmen und der Verein wird die gefundenen Sorten dokumentieren.

Die alten Obstsorten sind Teil unseres kulturellen Erbes. Unsere bäuerlichen Vorfahren haben über Jahrhunderte Obstsorten herangezogen, die dem Klima und Boden unserer Heimat besonders gut angepaßt waren. An diesen alten Sorten hängen lange Traditionen bäuerlicher Eß- und Kochgewohnheiten und Vorratswirtschaftens. Zu guter Letzt geht es auch um die Erhaltung der genetischen Vielfalt. Da die heute markt-gängigen Sorten auf nur sehr wenige Ausgangssorten zurückgehen, ist es dringend geboten, das vorhandene reiche genetische Potential zu erhalten, um es evtl. später einmal züchterisch einsetzen zu können.

Einige der alten Apfelsorten sind z.B. insbesondere für Apfelalergiker interessant, welche die gängigen Sorten aus dem Einzelhandel nicht vertragen. Der Natur- und Heimatverein Östringen e.V. hofft mit der erfolgreichen Bestimmung einen Beitrag zur Kultur und Sortenerhaltung zu leisten und die Baumpaten auch in Zukunft fachkundig zu beraten.